PearUp adressiert verschiedene Kunden und Nutzer. Die größte und im Endeffekt auch wichtigste Nutzergruppe sind die SchülerInnen. Diese haben jedoch meist wenig Einfluss darauf, wie der Unterricht gestaltet wird. Daher richtet sich die Software an Lehrkräfte von allgemeinbildenden Schulen und allgemeinbildende Schulen selbst, die sie im Unterricht einsetzen. Pearprogramming verfolgt dabei einen Bottom-up Ansatz: In einem ersten Schritt werden vor allem Lehrkräfte angesprochen, die sich dann von PearUp überzeugen können. Mittelfristig sollen es jedoch vor allem Schulen sein, die Lizenzen erwerben.
Damit PearUp auch tatsächlich einen Mehrwert bietet, arbeitet das Startup kontinuierlich mit Lehrkräften zusammen. Dieser Gedanke soll noch ausgeweitet werden: Ihr Ziel ist es, eine Community zu bilden, die PearUp – und somit den Informatikunterricht – gemeinsam verbessert. Pearprogramming stellt dabei das Framework und die Lehrkräfte füllen es mit Leben. Dafür sollen sie ihre eigenen Inhalte erstellen und miteinander teilen können. Wenn einzelne Lehrkräfte von PearUp überzeugt sind und es gerne schulweit nutzen wollen, bietet das Startup eine Lösung, die den Nutzen für dieses Anwendungsszenario maximiert, mit speziellen Funktionen und Weiterbildungsangeboten.
Für SchülerInnen sind die Lerninhalte in eine motivierende Spielhandlung integriert, in dem sie ihr eigenes Startup gründen. Damit macht sich die Software nicht nur die Vorteile von Spielen selbst für das erfolgreiche Lernen zu Nutze, sondern bietet gleichzeitig einen ersten niedrigschwelligen Einstieg in den Bereich Entrepreneurship Education.
Der Anstoß für das Projekt entstand vor 4 Jahren, als der Ideengeber der Lernplattform, Paul Ohm, in einem Seminar für die Ausbildung von Informatik Lehrkräften saß. Dieses Seminar offenbarte gleich mehrere Probleme im deutschen Bildungssystem. Informatik sollte im deutschen Schulsystem ein hoher Stellenwert genießen, jedoch waren die Sitze im Seminar der Lehrkräfteausbildung sehr leer und die Methoden und Inhalte verstaubt und veraltet. Ihm wurde klar: Der Informatikunterricht in Deutschland braucht ein Update und das nicht erst in ein paar Jahren, sondern am besten schon gestern.
Die Grundlagen für das Programmieren haben die 6 ursprünglichen Gründer durch ihr Studium erworben, auch wenn keiner von ihnen Informatik studiert hat. Viel wichtiger noch, als das technische Know-How, war eine hohe Bereitschaft, neue Dinge zu lernen. Dieser Lernprozess erstreckt sich bis heute, wodurch die Gründer in der Lage sind, professionelle Software zu schreiben. Daneben hat sich das Team viele weitere wichtige Skills angeeignet oder sich diese durch weiteres Personal dazu geholt. Von Projektmanagement über User Experience bis hin zu Finanzierung und Marketing – das Team und dessen Kompetenzen sind mittlerweile breit aufgestellt.
Eine Herausforderung bei der Gründung stellte das Finden einer Gesellschaftsform dar, die zum einen handlungsfähig ist und dem Startup zum anderen die Möglichkeit gibt, dass 8 Personen gleichberechtigt an Entscheidungen teilhaben können. Das besondere an pearprogramming ist nämlich, dass aus sechs GründerInnen inzwischen acht GesellschafterInnen geworden sind, die alle ihre Ansichten und Kompetenzen mit einbringen. Das Ergebnis ist eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, die zu 100% die pearprogramming GmbH hält.
Auf die Frage, welchen Tipp das Gründerteam anderen jungen Gründern mit auf den Weg geben kann, antwortet pearprogramming: „Das Wichtigste ist es, für eine Idee zu brennen. Als GründerIn begegnet Ihr täglich neuen Herausforderungen, die nicht unmittelbar etwas mit Eurem eigenen Fachgebiet zu tun haben. Wenn Ihr da nicht mit voller Überzeugung hinter Eurer Idee steht, verliert Ihr irgendwann die Motivation.
Die zweite sehr wichtige Facette ist es, das richtige Team zu finden. Es gibt nicht die eine Gründerpersönlichkeit – es ist vielmehr das Zusammenspiel von ganz unterschiedlichen Menschen, die so ein Projekt möglich machen. Das beinhaltet vor allem das Core-Team, aber auch jeden, der Euch bei Eurem Erfolg helfen und unterstützen möchte. Hier muss man stets offen sein und neue Blickwinkel zulassen.
Habt also Mut! Auch wenn man oft hört, dass 9 von 10 Startups scheitern: Gründen lohnt sich in jedem Fall. Man lernt täglich so viel Neues dazu und kann innovative Ideen umsetzen.“