In 1,5 Stunden zur eigenen App mit Design Thinking?!
Donnerstag, der 28.04.22. Es ist Girls‘ Day. Um halb 9 Uhr in der Früh treffen acht motivierte Schülerinnen im VentureLab ein. Zu jung zum Gründen?
VentureLab
Zusammen mit Katharina Franz und drei Studentinnen aus dem Studiengang Software Design der Technischen Hochschule Aschaffenburg zeigen wir den Teilnehmerinnen, wie sie ihre eigene App entwickeln können.
Die Acht- und Neuntklässlerinnen interessieren sich für App-Entwicklung, weil es ihnen Spaß macht, sich lustige und praktische Apps für jüngere Personen auszudenken. Gleichzeitig möchten sie aber auch anderen helfen, was an ihren später vorgestellten Ideen deutlich wird. Sie sind aktiv, motiviert und wirtschaftsorientiert – die idealen Teilnehmerinnen für unseren Workshop! Es stellt sich sogar heraus, dass zwei Mädchen bereits eine Schülerfirma haben und Armbänder in der Schule verkaufen.
So ein starkes Gründerinteresse zeigt uns, wie wichtig unsere Arbeit im VentureLab ist. Wir möchten die Startup-Kultur in Deutschland fördern und mehr Personen zum Gründen animieren, unabhängig von ihrem Geschlecht. Im Jahr 2021 waren gerade einmal 17,7% der Gründer:innen weiblich. Wir sind uns einig, dass da mehr geht. Daher setzen wir genau dort an, wo es nötig ist: in den Schulen und weiterführenden Bildungsstätten.
Nach einer kurzen Vorstellung werden zwei Teams gebildet und dann geht es direkt an die Ideensammlung. Mittels Kartenumlaufmethode können mehrere Ideen gleichzeitig entwickelt und von den Teammitgliedern weitergedacht werden. Hierbei ist alles erlaubt, erfahrungsgemäß führen die verrücktesten Ideen zum besten Ergebnis!
Anschließend geht es in die nächste Phase. Ganz wie im realen Leben entscheidet eine Investitionsrunde darüber, welche Idee umgesetzt wird. Die Schülerinnen investieren zwischen 100 bis 500 Euro Spielgeld in ihre Einfälle, die höchste Bewertung gewinnt.
Im nächsten Schritt soll ein Prototyp der Nutzeroberfläche gestaltet werden. Den höchsten Stellwert hat dabei eine nutzerfreundliche, gut bedienbare App-Oberfläche. Sie sollte leicht zugänglich und für die Nutzergruppe verständlich sein, beispielsweise durch ein einheitliches Menü. Prototypen schaffen einheitliches Bild und dienen der weiteren Konstruktion als Vorlage. In regem Austausch fertigen die beiden Teams nun Skizzen an, sowohl analog als auch digital auf dem Whiteboard.
Emilie, Leni und Milena aus der achten und Pauline aus der neunten Klasse haben sich mit einer allumfassenden Kalender-App beschäftigt, welche an Termine und Geburtstage erinnert und gleichzeitig Benutzer:innen mit weiterführenden Informationen versorgt. Sie besteht aus drei Elementen: einer Map, einem Kalender und einem Event-Ticker. Auf der Map werden der eigene Standort und die anstehenden Konzerte angezeigt, ein Klick auf die Orte zeigt jeweils weiterführende Informationen. Der Kalender steht bei anstehenden Geburtstagen mit passenden Geschenkideen zur Seite und der Event-Ticker zeigt wichtige Details zu kommenden Events an. Die App richtet sich insbesondere an junge Erwachsene, finanziert wird sie über Affiliate Links.
Die vier Achtklässlerinnen Christina, Keisha, Johanna und Mila haben eine Mental Health App ausgearbeitet, welche Betroffene aufklären und unterstützen soll. Die Schülerinnen weisen reflektiert auf das Thema der mentalen Gesundheit hin. Die App klärt zum einen über verschiedene psychische Erkrankungen, wie Essstörungen oder Depressionen, auf und zeigt auf der anderen Seite, wie mit körperlichen Unsicherheiten umgegangen werden kann. Es gibt die Möglichkeit, mit Psychologen und Betroffenen zu chatten oder Videos zu den Themen anzusehen. Außerdem dient ein Tagebuch der Selbstreflektion. Das Ganze ist anonym und richtet sich an Personen jeden Alters. Finanziert wird die App über diskret platzierte Werbeanzeigen.
Beide Apps sind eine wirklich starke Leistung! Wir danken den Schülerinnen für ihre aktive Teilnahme und hoffen, sie bald im VentureLab wiederzusehen.
Wenn ihr eure Idee weiterentwickeln wollt, könnt ihr uns jederzeit an uns unter wenden.